17. Mai 2018

'Jolene: Zauber des Westens' von Katie S. Farrell

Kindle (unlimited) | EyeDoo Publishing | Taschenbuch
Die attraktive Jolene leitet eine Ferienranch, was ihr nicht leicht gemacht wird: Ein ungeklärter Mordfall, die unerwiderte Liebe zu dem schweigsamen Raine und eine Gruppe traumatisierter Jugendlicher stellen ihr Leben auf den Kopf.

»Jolene« ist der Auftakt zur Reihe über die Dawson-Geschwister und ihre Freunde, deren Bücher unabhängig voneinander gelesen werden könnten, verspürte man nicht Lust darauf, die Geschichten der anderen Hauptpersonen zu erfahren. Die Stories im Stil von Nora Roberts sind in der Nähe von Boulder, Colorado angesiedelt.

Leseprobe:
Der Abend war nicht allzu lang geworden, da alle müde von der ungewohnten, frischen Bergluft waren und früh zu Bett gingen.
Erin und ich saßen aber noch ein Weilchen zusammen, da Rosie Dawson netterweise in der Zwischenzeit Teddy heimgebracht und ins Bett gesteckt hatte. Sie passte noch ein Weilchen auf ihn auf, um Erin ein wenig Freizeit zu gönnen.
Erin nahm einen letzten Schluck Rotwein, bevor sie Wasser in ihr Glas nachfüllte. Ihre schmale Hand spielte mit dem Kelch, während sie mich angrinste und neugierig befragte:
»Wie findest du denn die Neuen, Jo?«
Ich zuckte die Achseln und antwortete in Gedanken versunken:
»Kann ich so schnell nicht sagen, Erin. Gib mir ein bisschen Zeit.«
»Tststs! Erzähl mir nicht, dass du noch keine Meinung zu dem hübschen Doktor hast, der dir die ganze Zeit interessierte Blicke zuwirft.«
Ich setzte mich ein bisschen gerader hin und beugte mich zu ihr hinüber und fragte leise:
»Ich habe es mir also nicht eingebildet?«
Erin kicherte, dann hickste sie.
»Nein, hast du nicht. Also, wie findest du ihn?«
Ich musste lachen.
»Erin, jeder Fünfjährige verträgt Wein besser als du. Bleib doch beim Wasser!«
Sie drohte mir immer noch grinsend mit dem Zeigefinger.
»Ich vertrage ihn ganz sicher besser als mein Sohn. Nur weil ich einen Schluckauf bekomme …«
»Nein, weil du dann Unsinn quatschst, Erin!«
»Deine Meinung über den Doc. Komm schon! Ich muss dann rein, Rosie muss ja noch heimfahren.«
Ich seufzte theatralisch.
»Na gut. Ein gutaussehender Mann, vielleicht ein bisschen zu schmal für meinen Geschmack, aber viel höflicher als der Rest der Männer, mit denen ich Umgang pflege.«
Sie beugte sich vor, legte ihre Hand auf meine und versuchte mir im Halbdunkel der Kerze tief in die Augen zu blicken, worauf ich wieder zu prusten begann.
»Jolene, sei mal ernst. Du musst aufhören, jeden an Raine zu messen. Raine ist klasse, aber so wie er sich verhält, hat er nicht verdient, dass du immer noch auf ihn wartest. Such dir einen Loverboy und hab Spaß. Vielleicht wacht Raine dann auch mal auf«, fügte sie mit einem bösen Knurren in der Stimme hinzu, was mich wunderte.
Eigentlich mag Erin Raine wie alle Menschen, die ich kenne. Aber sie weiß nur zu gut, wie sich meine Herzschmerzen anfühlen und darf nichts zu ihm sagen, weil ich sie zum Schweigen verpflichtet habe.
Wenn Raine mich nicht will, dann werde ich mich ihm sicher nicht an den Hals werfen. Vor allem nicht, wenn sich ständig die zickige Apothekersgattin an diesen kräftigen, attraktiven Hals hängt.
Apropos, Savannah und Sarina haben mich gebeten morgen früh mit ihnen kurz nach Boulder zu fahren: zur Apotheke!
Kann ein Tag besser anfangen?

Am nächsten Morgen saßen die beiden Mädchen schon am Frühstückstisch, als ich vom morgendlichen Pferdefüttern zurückkehrte.
Da hörte ich, wie Ethan gerade durch die Zähne pfiff und erschüttert sagte:
»Meine Güte, und so etwas passiert in einem Kaff wie unserem. Und wer braucht bei uns schon einen Privatdetektiv?«
Diese letzte Frage meines Pferdewirts, was die moderne Bezeichnung für Stallbursche mit fundierten Pferdekenntnissen ist, ließ mich stehen bleiben und auf den Fernseher starren, da ich zum Beispiel jemand war, der einen Privatdetektiv beschäftigte.
Dies wäre für Ethan wahrscheinlich noch unglaubhafter, als wenn ich mich für den Posten eines Senators beworben hätte, aber dennoch wahr.
Und ich sah mit Entsetzen, was ich befürchtet hatte:
Das Foto, das soeben auf dem Fernsehmonitor erschien, zeigte tatsächlich das Konterfei meines Detektivs, Avery Lennox.
»Was ist mit ihm passiert?«, fragte ich hastig und trat näher.
Die beiden starrten weiter fassungslos auf den Fernseher und Ben antwortete geistig abwesend:
»Ist ermordet worden, der arme Kerl. Bei dem wär ich auch nie auf diesen Beruf gekommen, sieht ja total unscheinbar und ungefährlich aus. Wer bringt denn so einen um?«

Meine Gedanken hätten seine Frage beantworten können:
Jemand, der gemerkt hat, dass diese Unscheinbarkeit Voraussetzung für den Job ist und der möglicherweise etwas zu verbergen hat, vielleicht sogar das, nach dem Lennox für mich gesucht hat: Eine Spur meiner Mutter!

Im Kindle-Shop: Jolene: Zauber des Westens (Die Dawsons 1).
Beim Verlag: EyeDoo Publishing
Mehr über und von Katie S. Farrell auf ihrer Website.



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