1. Dezember 2017

'Pussycat Club: Unnahbar sinnlich' von Monica Bellini

Willkommen im Pussycat Club, wo sinnliche Träume Wirklichkeit werden ...

Wunderschön, verführerisch und unnahbar – Cat Black, Besitzerin des exklusiven Pussycat Clubs, wird von vielen beneidet, von vielen begehrt. Ihr Leben zwischen Reichtum, Macht und Lust scheint keine Wünsche offenzulassen – doch sie hasst es und versucht verzweifelt, ihre Vergangenheit zu vergessen. Und zumindest nachts, in ihrem Club, scheint es ihr zu gelingen. Bis zu dem Tag, an dem zwei Männer in das vermeintlich uneinnehmbare Zentrum ihres Rückzugsortes eindringen …

Währenddessen … Sebastián Còrdoba, Hollywoods ehemaliger Pornoschauspieler der Extraklasse, ist ein Kunstwerk auf zwei Beinen. Er ist ein selbstgefälliger Mann mit einem Riesenego, benimmt sich wie einst sein spanischer Landsmann Hernán Cortés, der Eroberer des Aztekenreichs. Nur sind es in seinem Fall die Frauen, die ihm zu Füßen liegen. Aber hinter der Fassade des perfekten Pussycats verbirgt sich ein feinfühliger Mann …

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Leseprobe:
Man sieht ihm den Spanier an. Seine Augen erinnern an erloschene Lava, das schwarze, leicht gewellte Haar ist perfekt geschnitten. Das Hemd aus teurer Seide und die hauteng anliegende, maßgefertigte Hose zu den polierten, handgenähten Schuhen sind untrennbar mit seinem Namen verbunden. Sebastián Còrdoba ist ein Kunstwerk auf zwei Beinen, dem Gott nicht nur Atem eingehaucht, sondern bei dessen Kreation er auch tief in den Topf der Männlichkeit gegriffen hat. Nur hat es dann bei der Körpergröße nicht ganz gereicht, was jedoch dem Gesamteindruck keinen Abbruch tut. Denn der Schöpfer hat die fehlenden Zentimeter zwischen Kopf und Fuß mit einem unerschütterlichen Ego wettgemacht.
Er wirkt wie Banderas als Zorro, zwar ohne Hut und Maske, aber mit einem perfekt zurechtgestutzten Oberlippenbart, und auf Tuchfühlung spürt man die Gluthitze seines Körpers. Ich weiß, wovon ich spreche, kommt er mir doch mittlerweile seit drei Jahren bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu nahe. Er geht davon aus, dass für ihn meine Regel niemals Sex mit einem Pussycat keine Bedeutung hat, da er Ausländer ist. Das, obwohl er mich, Cat Black, und meine Position als Eigentümerin des Clubs respektiert. Doch er benimmt sich, als ob seine Green Card ihm das Recht gäbe, sich alles zu nehmen, was er will – mich inklusive. Ich werde ihm nicht sagen, dass mich seine geringe Körpergröße abturnt, ich kleinwüchsigen Männern nichts abgewinnen kann, und das ungeachtet der Dimensionen seines Schwanzes, die in diesem Falle proportional seinen Fähigkeiten als Liebhaber entsprechen.
Woher ich das weiß?
Ganz einfach, ich habe ihn oft genug in Aktion gesehen. Nicht live, sondern auf dem Bildschirm. Sebastián Còrdoba war jahrelang einer der bestbezahlten Pornoschauspieler Hollywoods, und seine Filme haben Kultstatus. Bis heute.
In Anbetracht der Mission, die ER, mein Entführer, Mentor und Liebhaber, mir aufgetragen hatte, nämlich den Pussycat Club auf die Beine zu stellen, ergab es sich von selbst, dass ich mich durch einschlägige Websites im Internet klickte. Und eines Abends, den ich, wie schon einige andere zuvor, alleine und weit weg von IHM verbrachte, landete ich bei einem Video, das nicht nur dem Begriff Pornografie aufgrund seiner künstlerischen Machart einen positiven Beigeschmack gab. Der Hauptdarsteller war beeindruckend – in vielerlei Hinsicht. Bei der Körpergröße irrte ich mich, wie ich bald feststellte, doch muss ich zu meiner Verteidigung sagen, dass er in den Filmen mindestens zehn Zentimeter größer wirkt, als er in Wirklichkeit ist. Wie gesagt: Er hat mit Antonio Banderas einiges gemeinsam. Tatsache ist, dass ich noch in derselben Nacht, nachdem ich mich beim Ansehen des soundsovielten pornografischen Streifens mit ihm zum dritten Orgasmus fingerte, eine Nachricht an ihn schrieb. Bereits in dem Moment, in dem ich den Send-Button drückte, war ich davon überzeugt, dass er nicht antworten würde.
Stattdessen stand er drei Tage nach Erhalt des Angebots in dem noch ziemlich leeren Büro, begrüßte mich mit einem Augenzwinkern und einem perfekten Handkuss – gehaucht, nicht geleckt – und fragte, wobei er behilflich sein könne. In den Wochen bis zur Eröffnung packte er genauso mit an wie alle anderen, und ich lernte den Menschen hinter der Fassade kennen. Schade, dass er diesen nur sehr selten durchscheinen lässt.
Nach zwanzig Jahren im Pornobusiness, wo er sein Können an kaugummikauenden Weibern zeigen musste, die an chronischer Scheidentrockenheit litten und ihre Orgasmen fingierten, hatte er genug. Ich sehe immer noch den angeekelten Gesichtsausdruck, mit dem er seine Entscheidung begründete, vor mir. Mit einer Mischung aus Selbstmitleid und Unverständnis über die vielen vergeudeten Jahre entblößte er seine Seele vor mir. Für einen Augenblick – denn dieser Moment war einmalig und dauerte nicht länger als das Donnergrollen eines herannahenden Gewitters. Sebastián ist ein selbstgefälliger Mann mit einem Riesenego, der sich benimmt wie sein Landsmann Hernán Cortés, der Konquistador des Aztekenreichs. Nur sind es in seinem Fall die Frauen, die ihm zu Füßen liegen, sich seinem Charme ergeben. Er bringt sie zum Sabbern und zum Dahinschmelzen und wirkt dabei wie ein unschuldiger Teenager – und das mit dreiundvierzig Jahren und einer Körpergröße von nur eins zweiundsiebzig. Die Anzahl seiner Stammkundinnen und deren Begeisterung sprechen für sich.
Jetzt legt er seinen Arm um Cymones schlanke Taille und führt sie, ohne ein weiteres Wort oder einen Blick in meine Richtung zu verlieren, hinauf zu seinem Separee.

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Mehr über und von Monica Bellini auf ihrer Website.

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