20. April 2017

'Berlin in Love: Tease Me' von Loona Larsson

Was sich neckt, das liebt sich ...

Das meint zumindest Nelly, die beste Freundin von Regieassistentin Cara. Und tatsächlich ist Cara hin und weg, als sie dem aufstrebenden Theaterstar Gregory Schönberg zum ersten Mal begegnet. Wenn der Typ nur nicht so ein verdammt eingebildeter, schnöseliger Macho wäre!

Obwohl Cara sich geschworen hat, nie wieder etwas mit einem Schauspieler anzufangen, kommen die beiden sich über hitzigen Wortgefechten und den Proben zu Shakespeares "Viel Lärm um nichts" näher. Doch Greg scheint noch ein bisschen zu sehr an seiner Ex-Verlobten zu hängen und auch Cara wird von der Vergangenheit eingeholt ...

"Berlin in Love - Tease Me" ist eine leichte, romantische Liebeskomödie mit viel Humor und einigen expliziten Szenen.

Gleich lesen: Berlin in Love: Tease Me

Leseprobe:
Als ich kurz darauf durchnässt, frierend und humpelnd vor dem Theater ankam, war meine Laune auf dem Nullpunkt.
Was für ein beschissener Tag! Und ich war noch nicht einmal bei der Arbeit angekommen.
Während ich überlegte, ob es nun eigentlich nur besser oder womöglich noch schlimmer werden konnte, erblickte ich auf der gegenüberliegenden Straßenseite etwas, das mir gerade recht kam: die dämliche weiße Angeberkarre.
Und der dazugehörige Idiot stieg gerade aus. Er hatte ein Handy am Ohr und eine Sonnenbrille auf der Nase. Bei Regenwetter. Typisch!
Na warte!
Kurz entschlossen stürmte ich über die Straße – soweit es sich in meinen unbequemen High Heels eben stürmen ließ – wild entschlossen, den Pfützenrüpel zur Rede zu stellen.
Münchner Kennzeichen. Das war ja zu erwarten gewesen. Diese Schicki-Micki-Typen kannte ich aus meiner Studienzeit in München zur Genüge.
»He, Arschloch!«, rief ich erbost. »Hast du keine Augen im Kopf oder macht es dir Spaß, unschuldige Passantinnen nass zu spritzen?«
Auch die Klamotten waren typisch. Weißes Hemd, teure Destroyed Jeans und schnöselige Chelsea Boots. Und ein Designer Jackett gewollt lässig über der Schulter.
Wow. Der Hintern konnte sich allerdings sehen lassen ... Nicht ablenken lassen, Cara ...
Ich war fast bei ihm angekommen, als er sich umdrehte und mich spöttisch anlächelte.
»Wie meinen?«
Hm? Dieses Lächeln kam mir doch bekannt vor ...
Egal. Wann hatte man schon mal die Gelegenheit seine Wut an der richtigen Adresse loszuwerden?
»Wozu brauchst du eigentlich so eine Protzkarre?«, schimpfte ich unbeirrt weiter. »Wahrscheinlich kriegst du keinen hoch, oder dein Schwanz ist zu klein, oder ...«
»Alexa, ich muss aufhören«, sagte er in das Handy. »Ich habe hier ein kleines Problem. Wir reden später.«
Er drückte das Gespräch weg, dann nahm er die Sonnenbrille ab und seine stahlgrauen Augen blitzten mich belustigt an.
»Möchtest du deine Theorie nachprüfen?«
Shit!
Mein Unterkiefer klappte herunter und mir wurde abwechselnd heiß und kalt. Vor mir stand kein Geringerer als Gregory Schönberg höchstpersönlich.
»Oh.«, sagte ich, was die einzige Reaktion war, die mir angemessen erschien. »Sie sind Gregory Schönberg.«
Er hob fragend die Augenbraue, anscheinend wunderte er sich ein wenig, dass er erkannt worden war.
Meine Güte, diese Augen! Dafür brauchte er beinahe einen Waffenschein, so durchdringend wie sie mich ansahen.
»Richtig.«, erwiderte er schließlich. »Aber wir waren ja schon beim Du, also kannst du mich Greg nennen. Und mit wem habe ich das Vergnügen?«
Gute Frage. Ich versuchte krampfhaft, mich an meinen Namen zu erinnern.
»Cara.«, stammelte ich schließlich und hielt ihm zögerlich meine Hand hin. »Cara Bachmann. Ich bin die Regieassistentin.«
»So?« Er musterte mich kurz von oben bis unten, dann nahm er meine Hand und ich fühlte mich wie vom Blitz getroffen, ich glaube, mir wurde kurz schwarz vor Augen.
»Schön, dich kennenzulernen, Cara.« Er lächelte wieder und ich schmolz förmlich dahin. Meine Wut war vollkommen verraucht.
»Es tut mir leid, dass ich Sie ...«
»Dich.«
»Dass ich DICH so angepöbelt habe ...«
Plötzlich merkte ich, dass er mir völlig unverhohlen auf meine Oberweite starrte.
Verdammt! Was dachte sich der Typ nur? Hektisch raffte ich meinen Strickmantel über der Brust zusammen. Schluss mit der Peepshow! Warum hatte ich mich nur derart freizügig angezogen?
»Dann sehen wir uns ja jetzt öfter.«, sagte er, während sein Blick wieder zu meinem Gesicht wanderte, und es war unklar, ob sich das auf mich oder meine Brüste bezog.
»Ja ... Sieht so aus.«, murmelte ich, und mir dämmerte langsam, dass die nächsten Monate alles andere als einfach werden würden.
»Dann kann ich dich ja vielleicht irgendwann vom Gegenteil überzeugen.«, sagte er und grinste.
»Was?«, fragte ich verwirrt. »Welches Gegenteil?«
»Ich meine, was deine Theorie über mein bestes Stück betrifft.« Er zwinkerte mir anzüglich zu. Dann drehte er sich um und ging einfach weg.
Ich schnappte schockiert nach Luft, während mir die Röte ins Gesicht stieg.
»Als würde ich mich für Ihren Schwanz interessieren!«, rief ich empört hinterher. »Und was ist eigentlich mit meinen Klamotten? Bestimmt müssen die in die Reinigung!«
Er wandte sich noch einmal zu mir um. »Wir waren beim Du. Schon wieder vergessen? Und was deine Kleider angeht: In meiner Garderobe gibt es bestimmt eine Heizung, über der du sie trocknen kannst.« Dann verschwand er im Bühneneingang.
Ich starrte ihm sprachlos hinterher. Das fiel unter sexuelle Belästigung, oder? Was für eine Frechheit! Und doch spürte ich ein wohliges Kribbeln im Unterleib, eines von der Sorte, das ich lange nicht mehr gespürt hatte.
Dieser Mann war noch viel gefährlicher, als ich befürchtet hatte.

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