11. Mai 2015

"Erkar Bodin" von Jan Viebahn

Ein Yrangir-Fantasy-Krimi. Erkar Bodin, Leutnant der Stadtwache in der Hauptstadt des Kaiserreichs und zuständig für Mordfälle, ermittelt in einem Doppelmord: Zwei Priester eines heiligen Ordens wurden grausam gefoltert und dann hingerichtet. Bodin folgt den Spuren kreuz und quer durch die große Stadt. Doch schon bald gerät er in Verstrickungen, die ihn erahnen lassen, dass es um etwas viel Größeres als nur um zwei Morde gehen könnte.

Die Hitarii, die Feinde des Kaiserreichs im Süden, scheinen ihre Finger überall zu haben. Ist Erkar in der Lage, die Fäden des Schicksals zu entwirren, seine Angebetete zu retten und die Verschwörung aufzudecken?

Gleich lesen: Erkar Bodin: Ein Yrangir-Fantasy-Krimi


Leseprobe:
Die beiden betraten Grimloks Arbeitszimmer, und alle Freundlichkeit wich sofort aus dem Gesicht des Herzogs. Er setzte sich, bot aber seinem Besucher keinen Platz an, sondern betrachtete ihn mit Missfallen.
Der Mann mit der langen Narbe stand nun vor seinem Schreibtisch. Ein kleines Feuer brannte im Kamin hinter dem wuchtigen Eichenholzschreibtisch und durch das eisige Schweigen im Raum schien es bedrohlich zu knistern.
»Ich habe doch gesagt, keine Treffen in meinem Amtssitz, Szargun!«, entfuhr es dem Herzog schließlich mit schneidender Stimme.
Szargun nahm Pergament und Feder von der Tischplatte, tunkte die Feder in ein Tintenfass und schrieb auf: »Wichtig! Brauchen Entscheidung! Paladin will nicht brennen!«
Grimlok starrte ihn finster an.
Szargun kritzelte weiter. » Glaube scheint ihn zu schützen, dunkle Flammen können ihm nichts anhaben. Vorhaben mit Paladin nicht möglich.«
»Verdammt!«, Herzog Grimlok schlug mit der Faust auf den Tisch, »das kostet uns mindestens zwei Monate. Hat der Priester einen Alternativplan?«
Szarguns Antwort war schnell zu Papier gebracht: » Meister schlägt vor, kaiserliche Garde zu nutzen.«
»Gut, nur wie kommen wir an sie heran? Die kaiserliche Garde ist eine verschworene Gemeinschaft, die nichts dem Zufall überlässt.«
Die Feder kratzte schnell über das Pergament und Grimlok las: » Möglichkeit durch erfahrene Spionin. Können sie einschleusen.«
»Dann schleust sie ein! Hat der Priester noch genug Kraft?«
»Für ein Ritual reicht es noch.«
»Dann beeilt euch!«
Szargun nickte und wandte sich zum Gehen, dann hielt er inne und drehte sich noch einmal um, kam zurück und schrieb: »Was ist mit dem Paladin?«
Herzog Grimlok hatte sich schon wieder seinen Unterlagen zugewandt und schrieb nun seinerseits etwas auf ein Papier. Wie beiläufig bemerkte er: »Hackt ihm den Kopf ab und verscharrt ihn im Wald, dagegen wird er wohl kaum resistent sein!«
Szargun nickte zustimmend und grinste.
Grimlok schaute noch einmal kurz auf. »Und, Szargun, besorgt mir einen vertrauenswürdigen Sekretär, ich bin meines überdrüssig, er wird immer neugieriger und fängt an, Fragen zu stellen!«
Szargun nickte erneut. Dann verließ er mit langen Schritten den Raum.
Grimlok nahm die von Szargun beschriebenen Pergamente, stand auf, ging zum Kamin hinüber und warf sie ins Feuer. Nachdenklich betrachtete er, wie sie in Flammen aufgingen und den Nachweis dieses Gespräch vernichteten. Das Vorhaben stellte sich einmal mehr als schwieriger heraus denn gedacht. Er brauchte Geduld. Nicht seine größte Tugend, doch sie waren schon weit gekommen. Jetzt hieß es abwarten. Am Ende würde er es ihnen allen zeigen!

Im Kindle-Shop: Erkar Bodin: Ein Yrangir-Fantasy-Krimi

Mehr über und von Jan Viebahn auf seiner Website.

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