18. Dezember 2014

"Mama zwischen Sorge und Recht" von Carola Fuchs

Die aberwitzigen Erfahrungen einer Mutter in Sachen Umgang. Carola steht vor Gericht. Ihr smarter Ex-Freund Thomas will sein Recht auf Umgang mit der gemeinsamen Tochter durchsetzen, obwohl diese die Papa-Übernachtungen bestreikt. Carolas Hoffnung auf eine sachliche Klärung ist groß, doch dann erlebt sie ihr blaues Wunder. Die Dame vom Jugendamt und der Richter ignorieren ihre Berichte vom Verhalten des Vaters – und urteilen dennoch. Währenddessen ringt die kleine Katja mit Albträumen und Verlustängsten; Erschöpfung prägt den Alltag von Mutter und Kind. Das ist weder gerecht noch gesund, denkt Carola, und beginnt zu kämpfen …

Der bewegende Bericht einer pragmatischen Mutter bringt zum Staunen, Lachen und Kopfschütteln. Wem "Nicht ohne meine Tocher" von Betty Mahmoody gefallen hat, der wird dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen können.

„Ein nahezu unglaubliches Beispiel für die vielen Fälle, in denen Väter ihren Kindern den Umgang verleiden, dies aber der Mutter in die Schuhe geschoben wird.“ S. Krüger, Fachanwältin für Familienrecht

„Katjas Fall zeigt, wie wenig das Kindeswohl im Fokus der Instanzen steht.“ C. Ludwig, Kinder- und Jugendpsychologin

Gleich lesen: Mama zwischen Sorge und Recht: Die aberwitzigen Erfahrungen einer Mutter in Sachen Umgang

Leseprobe:
„Schschsch, ist ja gut, alles ist gut“, wiederhole ich gebetsmühlenartig. Dabei schlägt mir das Herz vor Panik selbst bis zum Hals und mein Rücken ist schweißnass. Reflexartig habe ich das schreiende Baby gepackt und bin geflüchtet. Nur weg von ihm. Die Treppe hoch, ins Bad. Dort sitze ich zusammengekauert auf dem Rand der Badewanne und kann vor Angst kaum atmen. Das gerade eben ist nicht wirklich passiert, oder? Das kann gar nicht sein. Was soll ich jetzt nur tun? Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie die Türklinke nach unten gedrückt wird. Thomas kommt schnaubend auf mich zu. Ich springe auf, die Kleine brüllt noch lauter, ihr Gesicht ist schon dunkelrot angelaufen. Will er sie mir wieder wegnehmen? Schwer atmend baut er sich neben dem Waschbecken auf, wirkt aber ruhiger als vorhin. Kann es sein, dass er sich für seinen ... naja, nennen wir es Fehltritt, entschuldigen will? „Ach, Carola“, seufzt er theatralisch, lehnt sich ein Stück nach vorne, bis sein Brustkorb meine Schulter berührt, und starrt mich an. Lange, endlos lange, und ganz still. Schweißperlen stehen auf seiner Oberlippe, feuchte Haarsträhnen kleben an der Stirn, als er mir ins Ohr raunt: „Treib es nicht zu weit, Carola. Sonst bring ich dich um!“ Dann macht er kehrt, schließt sachte die Tür hinter sich und geht wieder nach unten. Meine Knie geben nach, in meinen Ohren rauscht es, zitternd setzte ich mich wieder hin, Katja fest an mich gedrückt.
Was ist bloß mit uns passiert? Wir waren doch so glücklich.

Elf Monate vorher. März 2005.

„Was kann ich für Sie tun, Frau Fuchs?“, fragt die Urlaubsvertretung meiner Gynäkologin freundlich und nimmt mir gegenüber Platz.
„Ich habe das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt. Ich habe so ein komisches Bauchziehen.“
„Wann war denn Ihre letzte Regel?“
„Ach, mein Zyklus ist so unregelmäßig. Sie wissen schon, niedriger Östrogenspiegel. Mitte Januar, nehme ich an.“
„Kann es sein, dass Sie schwanger sind?“
Auf diese Idee ist Steffi auch schon gekommen, als ich ihr erzählt habe, dass ich neuerdings immer so schlapp bin. Meine beste Freundin aus Studienzeiten hat schon zwei Kinder, ist also Expertin auf dem Gebiet. Aber in diesem Fall hat sie die Flöhe husten gehört. Der Teststreifen aus der Apotheke war negativ. Hätte mich auch arg gewundert.
„Nein, das kann auch gar nicht sein. Frau Dr. Lechner meinte, dass ich eine Hormonbehandlung bräuchte, wenn ich mal ein Kind möchte.“
„Gut, dann schauen wir uns das mal an. Machen Sie sich bitte frei.“
Angespannt klettere ich auf den Untersuchungsstuhl und hoffe inständig, dass es kein Geschwür ist. Ich bin doch erst sechsunddreißig. Die Ärztin fährt mit ihrem Ultraschalldildo ein bisschen hin und her und fixiert dann das Bild auf dem Monitor. „Sehen Sie, das ist Ihr rechter Eierstock. Hier ist alles in Ordnung.“ Dann wieder Schneesturm in schwarz-weiß. „Hier ist Ihre Gebärmutter, und … was haben wir denn da?“ Sie zeigt auf einen schwarzen Fleck mit hellem Knubbel. Sieht ja gruselig aus. „Ich darf Ihnen gratulieren“, fährt sie strahlend fort, „Sie sind schwanger. Ich hoffe, das ist eine schöne Überraschung für Sie.“
Eine Überraschung, das kann man wohl sagen. Ob schön, weiß ich auf die Schnelle gar nicht.

Im Kindle-Shop: Mama zwischen Sorge und Recht: Die aberwitzigen Erfahrungen einer Mutter in Sachen Umgang

Mehr über und von Carola Fuchs auf ihrer Website.

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