29. März 2014

"Durch Tod heilbar" von Bernd Niklas

Ein dramatischer Wissenschaftsroman. Was darf ein Leben kosten? Und Überleben um jeden Preis? Entfremdet uns vielleicht die moderne Medizin von unserer Menschlichkeit oder sind die Erkenntnisse der modernen Wissenschaft die gesuchte Chance, die erhoffte Rettung? Sowohl für Sven und Heidi als auch für das Management der OnkoPharm AG sind diese Fragen plötzlich keine ferne Theorie mehr.

Sven steht auf der Sonnenseite des Lebens als eine Krebsdiagnose dieses bedroht. Seine Beziehung zu Heidi wird auf eine harte Probe gestellt, zumal Heidi gleichzeitig an zwei Fronten kämpfen muss. Ihr Arbeitgeber, die wirtschaftlich angeschlagene OnkoPharm AG, hat eine neuartige Krebstherapie entwickelt. Diese bahnbrechende Entdeckung der Krebsforschung könnte Svens Lebens retten. Gleichzeitig dürfte dadurch auch das wirtschaftliche Überleben der OnkoPharm AG gesichert sein. Allerdings wird schnell klar, die Therapie hat einen unerwarteten Haken. Und das führt alle Beteiligten in ein unlösbar erscheinendes Dilemma.

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Leseprobe:
Licht.
Gelb.
Nein … hell.
Ich sehe? … Weiß.
Aber wieso sehe ich?
Ich bin gar nicht müde.
Und … ich spüre … nichts!
Kein Brennen. Überhaupt keinen Schmerz.
Ich bekomme Luft … nicht künstlich, sondern echt!
Fühlt sich kühl und frisch an. Spüre … Ja! Keinen Schlauch!
Ich habe riesigen Durst. Tatsächlich? Hatte ich schon ewig nicht mehr.
Ob eine Wasserflasche hier ist? Da, ich hab den Kopf gedreht. Hab ich mich bewegt?
Aber ich empfinde doch nichts. Ich fühle überhaupt keinen Schmerz. Bin ich jetzt tot?
Das kann nicht sein! Die Luft hier riecht deutlich … nach … Putzmitteln und … ja, nach Schnee.
Ich sehe ein Fenster. Dahinter einen Park. Kahle Bäume, Sträucher und eine Wiese unter weißem Tuch. Zwei große schwarze Krähen, die über den Schnee stolzieren und orange Beeren von einem Busch zupfen.
„Sehen Sie“, die Stimme erschreckt mich. Ich erinnere mich an sie. Professor Hilbing. Der neue Arzt mit der neuen Therapie. Ich habe sein Kommen nicht bemerkt. „Hab ich es Ihnen nicht gesagt? Es gibt immer Hoffnung! Dank meiner Therapie werden Sie bald wieder draußen spazieren gehen können.“

... UND NICHTS IST MEHR WIE ZUVOR!
„Apotheke heute - Themenheft Krebs“:

>> Tumorleiden: Der Kampf gegen Krebs geht alle an!
Düstere Prognose - in wenigen Jahren doppelt so viele Krebskranke
Frankfurt. In Deutschland leben über 1,5 Mio Menschen mit einer Krebserkrankung! Tendenz steigend! Der Zuwachs beträgt, nicht zuletzt aufgrund optimaler medizinischer Diagnostik, seit 1980 bei Frauen +40 % und bei Männern sogar +85 %.
Jede Minute kommt ein Krebskranker hinzu.
Jährlich kommen über 500 000 Neuerkrankungen hinzu. Gleichzeitig sterben jedes Jahr weit mehr als 250 000 Menschen an Krebs. Damit ist Krebs nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache. Stand dabei vor 50 Jahren der Magenkrebs noch an erster Stelle, sind es heute der Brustkrebs der Frau und der Prostatakrebs des Mannes.
Weil 75% aller Patienten älter als 60 Jahre sind, könnte Krebs auf den ersten Blick leicht als Alterserkrankung erscheinen. Nur sollte man dabei nicht vergessen, dass gut 25 % der Patienten deutlich jünger sind. Und diese Menschen stehen noch voll im Arbeitsleben. Zu den hohen Kosten für die modernen Therapien addieren sich zusätzlich die Kosten des krankheitsbedingten Arbeitsanfalls. So wird klar, warum Krebserkrankungen diese immense volkswirtschaftliche Bedeutung haben. Nur eine Gesellschaft als Ganzes kann eine derartig hohe und wachsende Belastung tragen. Der Kampf gegen den Krebs lässt deshalb sowohl den einzelnen Menschen als auch ganze Volkswirtschaften leiden. <<

Landeanflug Düsseldorf, Sonntag, 18. Dezember, 13.20 Uhr
Fliegen kann also tatsächlich ein Vergnügen sein!
First Class. Hatte Heidi ihm geschenkt. Sie hatte ohnehin alles organisiert, die ganze Reise vom Flug über das Hotel bis hin zu dem besonderen Untersuchungstermin heute in der Uniklinik bei Prof. Dr. Dirk Unkelbach.
Sven genießt es, so zu fliegen, umgeben von diesem ihm ungewohnten und ungeahnten Komfort. Alles hier ist auf Wohlfühlen ausgerichtet. Die Stewardessen lesen ihm jeden Wunsch von den Lippen ab. Selbst der Sitz, sonst angesichts seiner stattlichen 1,95 m immer zu klein, ist echt klasse, ganz besonders in der Schlafposition. Kein Wunder, dass ihn deshalb die Stewardess vor ein paar Minuten hatte wecken müssen.
Wider Erwarten hatte ihn dieser Komfort den Anlass seiner Reise vergessen lassen und er hatte den Großteil des Fluges verschlafen.

Sven streckt und dehnt sich. Einen duftenden Kaffee, zwei Croissants und ein Glas frisch gepressten Orangensaft hatte die Stewardess lächelnd neben ihm abgestellt. Bisher hat er nur den köstlichen Geruch genossen, lediglich kurz am Kaffee genippt. Heiß, schwarz, stark. So mag er ihn. Allerdings muss er immer häufiger feststellen, dass er ihn nicht mehr verträgt und ihm schnell danach übel wird. Deshalb lässt er den Kaffee schweren Herzens stehen und isst die Croissants nur mit dem Orangensaft. Sven wischt sich eine blonde Strähne aus der sonnengebräunten Stirn, spielt immer wieder gedankenverloren mit dem Gummiband seines Pferdeschwanzes. Dabei ist sein Blick auf die Wolken vor dem Fenster gerichtet. Wirklich wahr nimmt er sie freilich nicht. Seine Gedanken drehen sich um die bevorstehende ärztliche Untersuchung. Er fühlt sich unbehaglich bei dem Gedanken daran. Anders als Heidi hält Sven es in seinem Innersten für möglich, dass die Diagnose der Ärzte in Kapstadt kein Fehler gewesen sein könnte.
Gänzlich in seine Betrachtungen vertieft, erfasst Sven nur am Rande, dass der Flieger sich langsam Düsseldorf nähert und die Landung bald bevorsteht.
Ein oder zwei Wochen nach Heidis letztem Besuch … Anfang Oktober … hat dieser Scheiß angefangen. Hab mich da weder richtig krank noch schlecht, lediglich tierisch schlapp gefühlt. O. K., übel war mir immer wieder. Und dann oft Durchfall.
Das kann Sven absolut nicht brauchen, nicht in seinem Job. Frühling und Sommer sind für Sven als Kitesurftrainer Hochsaison. Da verdient er das Geld zum Leben. Immer mehr vom Kitesurfen begeisterte US-Amerikaner und Europäer finden schließlich den Weg nach Kapstadt zum Bloubergstrand. Längst ist dieser tolle Sport kein echter Geheimtipp mehr.
Irgendwann hatte Sven es nicht mehr ausgehalten und war doch zum Arzt gegangen. Sein letzter Arztbesuch war da Jahre her. Er tastet nach der großen Narbe auf dem rechten Oberschenkel.

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