5. Januar 2012

'Kein Herz und eine Seele' von Eva Markert

Der schwule Hauptkommissar Jochem Brandtner und sein Freund und Kollege, Kommissar Thorsten Johanning, bekommen es diesmal mit den Studenten Max und Marla Gebhardt zu tun, die ein perverses Spiel um Sex und Mord spielen. Wie viele Menschen müssen sterben, bis es Brandtner und seinem Partner gelingt, die abgebrühten Geschwister dingfest zu machen?

Außerdem haben die beiden Kommissare private Probleme: Während Brandtner bestrebt ist, ihre Liebe geheim zu halten, möchte Thorsten, dass sie sich offen dazu bekennen. In dieser Situation ist Thorstens Hang zur Eifersucht wenig hilfreich, und es stellt sich die Frage, ob ihre Beziehung letztlich daran zerbrechen wird.

Gleich lesen: Kein Herz und eine Seele (Ein Brandtner-Johanning-Krimi 2)

Leseprobe:
„He!“ Max blickte verwundert von seiner Zeitung hoch. „So früh stehst du doch sonst nie auf!“
„Guten Morgen, klei... Spikey.“ Marla gab ihm einen Kuss auf die Stirn. „Ich habe heute einiges zu tun. Aber erst mal brauche ich Kaffee.“
„Willst du etwa zur Uni?“
Kreischend mahlte der Vollautomat frische Bohnen. Marla erhob ihre Stimme, um den Lärm zu übertönen. „Du weißt: Ich gehe nie zu Vorlesungen. Wozu auch? Die Profs stellen ja alle Skripte ins Internet.“
„Was hast du denn vor?“
Kaffee floss schäumend in Marlas Tasse. „Das musst gerade du mich fragen.“
Sie setzte sich zu ihm an den Tisch und rückte ihren Stuhl zurecht, sodass sie das Fenster im Auge behalten konnte. Über den Rand der Tasse hinweg schaute sie ihren Bruder an. „Warum hast du ausgerechnet sie ausgewählt, Spikey?“
Max fuhr sich durch seine schwarzen Haare, die in gegelten Stacheln von seinem Kopf abstanden und denen er seinen Spitznamen verdankte. „Warum sollte ich sie nicht ausgewählt haben?“, gab er zurück. „Hast du was dagegen?“
„Hat es vielleicht etwas damit zu tun, dass sie sich früher immer so aufgeregt hat, wenn du mal wieder in die Hose gemacht hattest? Und dass du mit nacktem Hintern herumlaufen musstest, bis sie alles gewaschen und getrocknet hatte?“
„Hör auf!“
„Ich erinnere mich noch, wie ihre Söhne sich immer über dich lustig gemacht haben und wir alle an deinem ‚Pipimann‘ ziehen wollten“, fuhr Marla gnadenlos fort. „Zu allem Überfluss hat die Gärtner es jedes Mal brühwarm Mama erzählt. Die dir dann ebenfalls einen Klaps auf den bloßen Hin...“
„Halt auf der Stelle den Mund!“, fuhr Max seine Schwester an. Er sprang auf, nahm seinen Teller und kippte das angebissene Marmeladenbrötchen in den Mülleimer. „Das alles hat heute keine Bedeutung mehr für mich. Meine Wahl hat nur einen einzigen Grund: Ich wollte es dir erst mal relativ einfach machen. Nur deshalb habe ich mich für die Gärtner entschieden.“
„Wer’s glaubt ...“
„Das kannst du ruhig glauben. Ich bin nämlich fair.“ Er strebte in Richtung Tür.
„Warum denkst du, dass es nicht schwer sein wird?“
Max hielt inne. „Weil wir inzwischen stark geworden sind. Stärker als sie. Außerdem: Guck sie dir doch an. Sie ist das prädestinierte Opfer.“ Damit warf er die Tür hinter sich ins Schloss.

Im Kindle-Shop: Kein Herz und eine Seele (Ein Brandtner-Johanning-Krimi 2)

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