9. Oktober 2015

'Asteroid Omega 1: Infektion aus dem Weltraum' von Reinhard Kratzl

16. Dezember 2499. Es ist nicht die Kälte die den letzten Überlebenden der Erde Sorgen bereitet. Neunundneunzig Prozent der Erdbevölkerung sind infiziert. Auf der Jagd. Die Katastrophe nahm ihren Ausgang vor einem Jahr, als fünf Asteroiden auf die Erde zurasten. Vier davon verfehlten sie um Haaresbreite. Der Kleinste von ihnen schlug in einem Feld nahe einer Großstadt ein. Zum Glück verglühte der Großteil des Himmelskörpers beim Eintritt in die Atmosphäre, sodass ein Bruchstück einen Krater in ein Feld schlug.

Nach derzeitigem Stand der Infektionsrate fragten wir uns, ob es nicht besser gewesen wäre, der Himmelskörper hätte die Menschheit kurz und schmerzlos ausgerottet. Es gab eine Chance. Ein allerletzter Funke der Hoffnung, eine Frau namens Kyreen. Ihre Mission: Ein Gegenmittel finden. Die Infektion rasch eindämmen. Es konnte realisiert werden, indem Sie erstmals in der Menschheitsgeschichte durch die Zeit reiste …

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Leseprobe:
16. Dezember 2499
Mit Entsetzen in den Augen betrachtete Kendra und ihr gesamtes Team, auf den Monitor vor ihnen. Die Anzeige war ein Schock. In roter Schrift blinkte der Text: »Infektionsrate weltweit: 99 Prozent. Verbleibende Zeit bis Tag X: 15 Tage.«
Die Anwesenden schwiegen. Es herrschte Totenstille. Erst nach einiger Zeit entkam Kendra ein: »Scheiße! Die Zeit läuft uns davon …«
»Wir sind an einem Punkt angekommen, wo wir den letzten Trumpf ausspielen müssen«, sagte Doktor Shelary.
»Es ist unsere einzige Chance.«, erwiderte Kendra. Drehte sich um und ging auf Kyreen zu.
»Bist du bereit?«, sagte Kendra und schaute Kyreen fragend an.
»So bereit … wie man sein kann, wenn man die letzte Hoffnung der Menschheit ist«, erwiderte Kyreen mit einem Zittern in ihrer Stimme.
Kendra öffnete die Zeitkapsel. Die transparente Glashülle glitt nach oben. Kyreen machte einen letzten Atemzug und stieg hinein. Als sie in der korrekten Position war, schlossen die Schutzgurte automatisch und sie war fixiert.
Während Kendra die Kapsel schloss, flüsterte sie Kyreen ein: »Viel Glück! Du musst es schaffen.« zu, ehe die Glashülle mit einem lauten Zischen einrastete. Kendra klappte das Bedienfeld aus und gab die Zeitkoordinaten ein. Ein letztes Mal blickte sie in Kyreens grüne Augen. Versuchte einen Blick aufzusetzen, der Ihr Mut geben sollte. Sie drückte den Knopf, der die Reisevorbereitungen auslöste.
Auf dem Monitor am Bedienfeld überwachte sie Kyreens Körperfunktionen. Die Zeitkapsel füllte sich mit LOx (Flüssigsauerstoff). Es dauerte Minuten, bis Kyreen komplett davon eingeschlossen war.
Dann begann die wohl furchtbarste Phase für Kyreen. Sie musste die Flüssigkeit einatmen, tief in ihre Lungen saugen und nicht in absolute Panik verfallen. In dieser Phase spielten Kyreens Körperfunktionen verrückt. Das war normal. Kendra musste zusehen, wie Kyreen kämpfte. Wie sich Ihr Körper wehrte, aus Angst zu ertrinken. Es vergingen Minuten, doch Kyreen, blieb so gut es ging, ruhig. Schlussendlich hatte Sie Ihre Atmung umgestellt. Sie atmete nun Flüssigkeit.
Kendra konnte sich gut vorstellen, wie schlimm so eine Atmungsumstellung sein musste, aber es war die einzige Möglichkeit, unbeschadet durch die Zeit zu reisen.
Als alle Werte von Kyreen wieder im grünen Bereich waren, aktivierte Kendra die Startsequenz und die Zeitkapsel, begann sich langsam um die eigene Achse zu drehen.
Kendra ging einige Schritte zurück und beobachtete die Szene aus der Entfernung. Als sich die Kapsel drehte, war sie aus der Entfernung verschwommen wahrzunehmen, bis sie sich - vor den Augen von Kendra und ihrem Team - in einem grellen Lichtblitz auflöste.
Hoffen wir das Beste! Jeder in der Crew nickte zustimmend.

(1) Ankunft in der Vergangenheit
Als Kyreen ihre Augen aufschlug, sah sie alles nur ganz verschwommen. Sie war verwirrt, wusste im ersten Moment gar nicht so recht, was passiert war.
Langsam kamen ihre Erinnerungen zurück. Sie befand sich noch immer im Inneren der Zeitkapsel und atmete LOx ein. Plötzlich schossen die Gedanken von der Atmungsumstellung wieder durch ihren Kopf. »Scheiße! Nun darf ich den ganzen Mist nochmals durchmachen … nur umgekehrt.«
Sie bemühte sich Konzentration aufzubauen, versuchte ganz ruhig zu werden, ehe sie die Öffnungsprozedur der Kapsel, mit ihrem Zeigefinger aktivierte. Kaum wurde das LOx abgesaugt, begann ihr Herz schneller zu schlagen. Panik kam in ihr hoch, sie versuchte, nicht zu atmen.
Als die Glashülle der Kapsel aufsprang, hatte sie keine Wahl mehr, sie musste atmen. Doch es ging nicht. Noch immer war Flüssigkeit in ihren Lungen, die sie daran hinderte. Sie begann zu husten, was einen Würgereflex auslöste. Es war ein furchtbares Gefühl, nicht atmen zu können.
In Panik erhob sich Kyreen aus der Kapsel und beugte sich nach vorne. Für sie fühlte es sich an, als ob sie kotzen müsste. Langsam kam die Flüssigkeit hoch. Sie spuckte und kotzte gleichzeitig, bis sie nach einer Weile, endlich etwas Luft in ihre Lungen saugen konnte.
Es dauerte ein wenig, bis sie sich wieder gefangen hatte und normal durchatmen konnte. Erschöpft ließ sie sich in die Wiese neben der Kapsel fallen und schaute in den wolkenbedeckten Himmel.
»Gott sei Dank! Endlich wieder normal atmen. So eine Scheiße tue ich mir nie wieder an«, dachte sie.
Nachdem sich Kyreen einigermaßen gefangen hatte, schaute sie sich um. Die Zeitkapsel war direkt in einem Feld, am Rande der Stadt gelandet. Genau an dieser Stelle war sie auf ihre Reise gegangen, allerdings war die unterirdische Anlage zu diesem Zeitpunkt noch nicht benutzt worden.
Als Allererstes musste Kyreen die Zeitkapsel zerstören. Es wäre nicht auszudenken, wenn jemand diese finden würde, da solche Technologie absolut Top Secret war.
Kyreen klappte das Bedienfeld aus und gab den Code zur Selbstzerstörung ein. Nachdem sie diesen aktiviert hatte, begann der Countdown. Der Timer zählte von einer Minute herunter. Kyreen rannte los, sie musste sich schnellstens aus der Gefahrenzone bringen. Der Sicherheitsabstand betrug dreihundert Meter.
Geschafft! Kyreen war nun weit genug weg von der Kapsel und drehte sich um. Nun musste sie nur noch einige Sekunden warten, ehe die Explosion die Zeitkapsel endgültig vernichtete.
Eine gewaltige Explosion tauchte das Feld in ein grelles Licht und kurz danach stieg eine dunkle Rauchwolke auf. »Das wäre erledigt, die Zeitkapsel ist Geschichte«, dachte Kyreen und machte sich auf den Weg in die Stadt.
Angekommen in der Stadt, führe Kyreen der erste Weg zu einer eBox. Bei einer eBox konnte man tagesaktuelle Informationen abrufen. Kyreen brauchte vorerst nur eine einzige Information, und zwar das aktuelle Datum.

Im Kindle-Shop: Asteroid Omega 1: Infektion aus dem Weltraum

Mehr über und von Reinhard Kratzl auf seiner Website.

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