20. Juli 2015

"Das Leben und Sterben der Antonia Larcius" von Ulla Schmid

Als Stefanos und Aglaia, griechische Mediziner im alten Rom, zu einer Todkranken gerufen werden, ahnen Sie nicht, in welche gefährlichen Verstrickungen sie alsbald geraten sollten. Ist Antonia Larcius ein weiteres Opfer der in Rom grassierenden Seuche oder steckt mehr dahinter? Stefanos und Aglaia sind davon überzeugt, dass die Senatorengattin ermordet wurde und machen sich daran, den Mörder zu finden.

Gleich lesen: Das Leben und Sterben der Antonia Larcius








Leseprobe:
Doch zunächst einmal sollte alles ganz anders kommen. Es hatte den Anschein von Harmlosigkeit, als Stefanos, seine Arztkollegen und Aglaia zu Kranken mit Magenverstimmungen gerufen wurden. Die Kranken klagten über Übelkeit, Magenkrämpfe, Brechen und Durchfall. Dann waren mehrere Menschen, die nicht sehr widerstandsfähig und robust waren oder auch nur zu lange gewartet hatten, bis sie den Arzt geholt hatten, der Krankheit erlegen. Aus den Einzelfällen wurde bald eine Epidemie, da die Krankheit ansteckend war. Mangelnde Hygiene war der Grund für den Ausbruch der Krankheit. In den ärmeren Vierteln Roms warfen die Bewohner ihren Abfall einfach aus dem Fenster und ziemlich oft gelangte der Inhalt des Nachttopfes in den Tiber, aus dem wiederum das Trinkwasser gewonnen wurde.
Die Epidemie machte auch bei den reichen Bürgern Roms nicht halt und Stefanos und Aglaia wurden zu Antonia und Julius Larcius gerufen. Antonia lebte noch, aber sie konnten sie nicht mehr retten. Dieser sterbende Mensch glich in nichts mehr der schönen Senatorengattin. Sie waren von Julius, der sehr besorgt war, zu ihr gerufen worden. Antonia hatte die normal-üblichen Symptome der Magen-Darmverstimmung, die in Rom schon mehrere Menschen das Leben gekostet hatte. Sie krümmte sich und kotzte sich die Seele aus dem Leib mit gleichzeitigem blutigem Durchfall, was bei Stefanos und Aglaia auch zu Brechreiz führte. In dem Sterbezimmer stank es bestialisch. Dabei waren sie doch solche Dinge gewohnt. Sie bemerkten nicht gleich, dass bei Antonia etwas anders war als bei den anderen Patienten, zu denen sie gerufen worden waren. Das rührte auch daher, dass sie müde, leer und ausgebrannt waren. Antonia röchelte nur noch und aus ihrem Gemurmel konnte niemand schlau werden. Die Kranken, zu denen sie gerufen worden waren, hatten zwar Durchfall, aber keinen blutigen.

Im Kindle-Shop: Das Leben und Sterben der Antonia Larcius

Labels: , ,

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite